Dienstag, 24. Mai 2011

You're not happy but you're funny.

Ich habe ja im Leben noch kein Selbsthilfebuch gekauft (Kochbücher zählen natürlich nicht) und werde das auch jetzt nicht tun, weil ich das in etwa so angebracht und passend für mich fände, wie ins Fitnessstudio zu gehen, aber dieser Artikel bei ZEIT Online http://www.zeit.de/karriere/beruf/2011-05/leistungszwang-ratgeber brachte mich zu einem Gedanken zurück, der augenblicklich immer akuter zu werden scheint: Overload! Es scheint mir unmöglich, alles unter einen Hut zu bringen, wobei man sich natürlich erstmal fragen muss, was dieses "alles" überhaupt ist. Obwohl, nein, da haben wir Glück, das nimmt uns der Artikel ab, wir können nachlesen: Erfolg im Job und Erfüllung im Privatleben, außerdem geht es da noch um die Hamsterradverschwörung (zumindest DAS habe ich IMMER gewusst) und einen sogenannten Sinnstiftungszwang. Es ist erschreckend. Ich füge hinzu, dass man sich zu allem Überfluss auch noch gesund ernähren, Sport treiben, und in jedem Fall etwas für seine Bildung und wenn möglich auch noch für sein Aussehen tun sollte! Ich frage mich dann immer, wie das "die Anderen" eigentlich machen, ob die nur besser faken, gar nicht schlafen, oder einfach vorbildlichere Bürger sind als ich. Was Menschen wie mir da bleibt, ist wegkürzen. Überflüssiges raus! Wenn es nach mir ginge, gäbe es eine Revolution in deren Anschluss wir alle – oder zumindest die, die das wollen – nur noch 3 Tage jede Woche arbeiten gehen müssten, ohne dabei dem Gespenst drohender Verelendung ins Gesicht blicken zu müssen. Damit würde man wackligem Halbwissen, Gewichtszunahme und Spliss (zumindest in meinem ganz persönlichen Fall) entgegenwirken können.

Bis dahin: Hamsterradverschwörung und Sinnstiftungszwang. Und dann soll man nicht trinken!

Dienstag, 10. Mai 2011

Fußballmetaphern.

Die Saison ist fast rum, Union hält die Klasse, Real holt einen eher belanglosen Titel und wenn man nicht für etwas sein kann, dann doch immer noch dagegen. Ich lese ein wenig Chuck Palahniuk, und dann gibt es ja immer eine Fußballmetapher für jeden Moment. Derzeit? Andreas Brehme: "Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß." Darin ruht ja auch unterschwellig irgendwie die Hoffnung, dass es mal wieder besser wird, oder wie es mein Vater fernmündlich treffendst auf den Punkt brachte: "Kannste ja abwaschen." Ich weiß nur nicht wie. Derzeit läuft alles suboptimal. Selbstverschuldet, natürlich, aber das ändert ja auch nicht viel an den Tatsachen. Unter den Provisorien meines Lebens konkurrieren um den ersten Platz auf der Hassliste: Job und generelle Unzulänglichkeit im emotionalen Sektor. Dabei hat sich eine ziemlich erschöpfende kombinierte Boreout-Burnout-Situation ergeben. Theoretisch kenne ich den Ausweg, praktisch stürzt es mich in ein Dilemma, wenn ich feststelle, dass ich mir die Fingernägel schneiden muss – "auch das noch!" – sage ich dann, und möchte mich am liebsten eine Woche ins Bett legen. Oder auf meinem Balkon wohnen, der, nun da er bepflanzt ist, das Zentrum meiner biedermeierschen Existenz darstellen kann. Rechte Winkel, Plastikmöbel, Kräuter, Blumen, eine neue Picknickdecke, der Ausblick auf den Sonnenuntergang, Grillfleisch und Lachs in Bananenblättern aus der Frischetheke beim neuen Kaisers. Nicht alles ist schlecht. Natürlich nicht!

Was macht Andreas Brehme eigentlich aktuell?