Man hält sich eben an dem fest, was gerade da ist. Manche Menschen suchen Ihre Kaffeetasse in den Büros ihrer Kollegen, und all das bekommt nur allzu leicht einen manisch verzweifelten Anstrich, was dann ein gewisses Kontingent an irrationalem Mitleid in mir freisetzt. In meiner Lieblingsserie Mad Men (das macht mich eindeutig interessanter, als zu behaupten, meine Lieblingsserie sei Gossip Girl oder Grey`s Anatomy, richtig?) rauchen die Charaktere eigentlich die ganze Zeit. Ja, die schönen alten 60er, als Rauchen noch zum guten Ton gehörte. Dabei sieht es immer so aus, als hielten sie sich mehr an ihren Zigaretten fest als dass sie diese rauchten, was dann wiederrum den dringend Wunsch nach einer Lucky Strike (It‘s Toasted) in mir auslöst und gleich anschließend die Frage aufwirft: Wo ist der Gott, der uns liebt, ist der Mensch, der uns traut, ist die Flasche, die uns wärmt? (– und ja, ich befinde mich immer noch in einer verlängerten Element of Crime Phase und komme bei meinem Umfeld langsam an eine Grenze, wo stille Belustigung in offene Ungeduld umschlagen will.). Am vergangenen Mittwoch war ich zur Abwechslung beim Konzert von Peter Doherty. Ich wette, dass 90% aller Männer im Publikum wenigstens ab und an gern so wären wie er (vielleicht ohne die ganz harten Drogen) und 95% aller Frauen im Publikum ein Helfersyndrom haben. Wir Mädels schauten dem guten Peter dann auch mit glänzenden Augen dabei zu, wie er auf der Bühne umher stolperte und wankte, wobei sicher fast jede von uns dachte "Er braucht nur die richtige Frau, ich würde ihn genug lieben, um ihn retten zu können.". Als ob man irgendjemanden retten könnte.
Gestern versuchte ich mal wieder einen alten Traum von mir wahrzumachen, und den ganzen Tag im Schlafanzug zwischen Sofa und Bett zu verbringen, doch leider kamen mir dann ein Heißhunger auf Grießbrei (jaja) und der Mangel an Milch dazwischen, so dass ich doch kurz vor die Tür musste. Vor der Tür war es dann sehr kalt und dunkel, außerdem hatte ich ganz allgemein das Gefühl sehr schlecht zu sehen (nicht auszusehen, Achtung!). Auf meinem Spaziergang (a.k.a. das neue Hobby) geriet ich kurz ins Weihnachtsoratorium von Herrn Bach und abgesehen von ein paar (z.T. wirklich ganz wunderbaren) Telefonaten sprach ich den ganzen Tag über mit keinem Mensch auch nur ein Wort von Angesicht zu Angesicht und kurz fühlte ich mich gänzlich von allem entkoppelt. Das war gleichzeitig ein angenehmes, dann aber doch auch ein etwas beängstigendes Gefühl. Ich frage mich nun, ob man selbst überhaupt merkt, ab wann man wirklich wunderlich wird. Ist die Tatsache, dass man auf einem Holzfußboden mit ziemlich vielen Menschen um einen herum einschläft in diesem Sinn dann eigentlich schon ein erstes Indiz für den unaufhaltsamen Verfall der sozialen Sitten? Ich weiß es nicht. Zudem erschließt sich nicht mal mir selbst der Sinn des heutigen Beitrags. Aber muss denn wirklich immer alles einen Sinn haben?
Gestern versuchte ich mal wieder einen alten Traum von mir wahrzumachen, und den ganzen Tag im Schlafanzug zwischen Sofa und Bett zu verbringen, doch leider kamen mir dann ein Heißhunger auf Grießbrei (jaja) und der Mangel an Milch dazwischen, so dass ich doch kurz vor die Tür musste. Vor der Tür war es dann sehr kalt und dunkel, außerdem hatte ich ganz allgemein das Gefühl sehr schlecht zu sehen (nicht auszusehen, Achtung!). Auf meinem Spaziergang (a.k.a. das neue Hobby) geriet ich kurz ins Weihnachtsoratorium von Herrn Bach und abgesehen von ein paar (z.T. wirklich ganz wunderbaren) Telefonaten sprach ich den ganzen Tag über mit keinem Mensch auch nur ein Wort von Angesicht zu Angesicht und kurz fühlte ich mich gänzlich von allem entkoppelt. Das war gleichzeitig ein angenehmes, dann aber doch auch ein etwas beängstigendes Gefühl. Ich frage mich nun, ob man selbst überhaupt merkt, ab wann man wirklich wunderlich wird. Ist die Tatsache, dass man auf einem Holzfußboden mit ziemlich vielen Menschen um einen herum einschläft in diesem Sinn dann eigentlich schon ein erstes Indiz für den unaufhaltsamen Verfall der sozialen Sitten? Ich weiß es nicht. Zudem erschließt sich nicht mal mir selbst der Sinn des heutigen Beitrags. Aber muss denn wirklich immer alles einen Sinn haben?
2 Kommentare:
an dieser stelle möchte ich dir ganz unbedingt folgendes buch von Jakob Hein empfehlen: Herr Jensen steigt aus. darin wird ähnlich schön wie du es eben getan hast, die isolierung aus der gesellschaft beschrieben, wie sie anfangs unbemerkt später dann aber immer skurrilere blüten trägt.
das buch ist verstörend und erleichternd zugleich. DENN solange du derjenige bist, der aussteigt, wird dir zwar auffallen, das etwas anders ist, aber du wirst nichts vermissen, weil du nicht weisst, was dir fehlt.
das ist doch wie früher, als man noch auf den ersten richtigen kuss gewartet hat und ahnte, dass dann mindestens engelchöre zu singen beginnen, wenn nicht sogar die erleuchtung einzug hält. und nun erinner dich, wie es wirklich war... welcher zustand hat dir besser gefallen?!
Es wäre doch eine ganz wunderbare Blüte meiner voranschreitenden Assozialität, wenn ich meine Linus van Pelt Schmusedecke mit zur Arbeit brächte, und sie bei wichtigen Entscheidungen als Ratgeber heranzöge, oder?
Kannst Du mir das Buch mal geben?
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