Dienstag, 10. Mai 2011

Fußballmetaphern.

Die Saison ist fast rum, Union hält die Klasse, Real holt einen eher belanglosen Titel und wenn man nicht für etwas sein kann, dann doch immer noch dagegen. Ich lese ein wenig Chuck Palahniuk, und dann gibt es ja immer eine Fußballmetapher für jeden Moment. Derzeit? Andreas Brehme: "Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß." Darin ruht ja auch unterschwellig irgendwie die Hoffnung, dass es mal wieder besser wird, oder wie es mein Vater fernmündlich treffendst auf den Punkt brachte: "Kannste ja abwaschen." Ich weiß nur nicht wie. Derzeit läuft alles suboptimal. Selbstverschuldet, natürlich, aber das ändert ja auch nicht viel an den Tatsachen. Unter den Provisorien meines Lebens konkurrieren um den ersten Platz auf der Hassliste: Job und generelle Unzulänglichkeit im emotionalen Sektor. Dabei hat sich eine ziemlich erschöpfende kombinierte Boreout-Burnout-Situation ergeben. Theoretisch kenne ich den Ausweg, praktisch stürzt es mich in ein Dilemma, wenn ich feststelle, dass ich mir die Fingernägel schneiden muss – "auch das noch!" – sage ich dann, und möchte mich am liebsten eine Woche ins Bett legen. Oder auf meinem Balkon wohnen, der, nun da er bepflanzt ist, das Zentrum meiner biedermeierschen Existenz darstellen kann. Rechte Winkel, Plastikmöbel, Kräuter, Blumen, eine neue Picknickdecke, der Ausblick auf den Sonnenuntergang, Grillfleisch und Lachs in Bananenblättern aus der Frischetheke beim neuen Kaisers. Nicht alles ist schlecht. Natürlich nicht!

Was macht Andreas Brehme eigentlich aktuell?

1 Kommentar:

Tante Oberursel hat gesagt…

Andy, der alte Hamburger, ist aktuell für den DFB als Botschafter tätig. Die Scheiße am Fuß ist er offensichtlich los geworden...

...und auch du wirst sie los werden und im besten Fall noch zu nutzen wissen. Muss so ein Balkon-Garten nicht auch gedüngt werden? Da muss man ja nicht immer den übriggebliebenen Kaffeesatz nehmen!

So ist das wohl beim Erwachsen werden: bei einigen schmerzt es wie damals das zu schnelle Wachstum und andere lehnen sich entspannt zurück und sind am Ziel ihrer Träume.

Aber glaube mir, liebe Sally, beide Seiten trauern immer mal wieder der jugendlichen Leichtigkeit nach. Manche lächeln dabei, einige weinen.

Uns aber bleibt immer noch Paris!