Die Wege die ich immer gehe, sehen neuerdings jeden Tag anders aus. Von den Trauerweiden und Birken schneit es gelbe Blätter auf den frisch gesäuberten Pfad. Ich folge schnellen Schrittes den Fährten meiner eigenen Augen, immer die Spree rechts oder links von mir. Je schneller ich laufe, desto wärmer wird mir, desto besser scheint es mir zu gehen. Ich knöpfe die Jacke bis ganz oben hin zu, stecke die Hände in die Taschen, ziehe die Schultern hoch, bemerke, dass der Wind mir schon wieder 5-6 Knoten ins Haar gemacht hat und schaue den jungen Schwänen bei ihren Flugübungen zu. Manchmal sieht es gar nicht so aus, als flögen sie, sondern eher, als liefen sie über das Wasser. Meine Befindlichkeit bekommt neuerdings Risse, die ich abends notdürftig versuche mit Ablenkungen und Amüsement zu kitten, was mir mal besser, mal schlechter gelingt. Ich lese Romeo und Julia, Sätze wie gedrechselt und höre Element of Crime, Sätze wie aus Ton geformt. Oft bin ich müde und kann dann doch nur unruhig schlafen, träume wirres Zeug, stehe am Fenster, Herzrasen. Ich glaube, zu wissen was ich will. Und doch. Traue. Ich mich. Oder. Ich mir. Nicht. Wirklich. Selbst. Über den Weg. Vielleicht ist ein Teil von mir auch immer 14 Jahre alt geblieben. Ein mehr als tröstlicher Gedanke.
Donnerstag, 19. November 2009
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