Post-Melt! ist nicht einfach. Nach dem Urlaub ist es das ja nie, und dieses Jahr ist es vielleicht noch schwerer als sonst, die Rückkehr von der richtigen auf die gewöhnliche Seite strengt an. Wobei es vielleicht eine Eigenheit der Aktualität ist, immer schwerer zu erscheinen, als die Vergangenheit. Früher, als das FIB noch gut und nicht von Engländern überschwemmt war, nannten wir es immer "das neue Weihnachten" und das Escenario Verde war der dazugehörige Weihnachtsbaum. Diesen Platz hat nun das Melt! eingenommen, auch wenn das Line-up dieses Jahr ein paar Kracher vermissen ließ. Als Gesamtpaket hingegen hat es mehr als überzeugt, was sicherlich zuvorderst an der wunderbaren Gesellschaft lag. Ohne falsche Bescheidenheit kann man sagen, dass wir nicht nur das schönste, sondern in jeder Hinsicht - inklusive Insassen - auch einfach das beste Camp auf dem ganzen Zeltplatz hatten. So war's, ich schwör, darauf einen Greyhound!
Für die Erholung habe ich mir 2 Tage frei genommen. Montag für den Körper, gestern für den Geist, und trotz dieser Vorsichtsmaßnahme ist der Emo-Kater heute da und weicht eigentlich bis jetzt nicht von meiner Seite. Es wurde einer dieser Tage, an dem es schwer fällt, die simpelsten und alltäglichsten Dinge zu tun. Darüber hinaus schlief ich schlecht, die Nacht wurde noch vor mir müde. Um 4 Uhr morgens ziehe ich den Vorhang ein wenig beiseite und schaue aus dem Fenster, weil ich prüfen will, wie hell es schon ist. Nicht so sehr, noch bevor der August da ist, geht die Tagedieberei also wieder los. Im Haus gegenüber wohnt ein alter Herr, den ich relativ häufig auf ein Kissen im Fensterbrett gelehnt und nach draußen schauen sehe. Tagsüber. Hat mich das zunächst noch amüsiert, fand ich es zunehmend traurig, vor allem weil in meiner Straße einfach nichts aufregendes oder wenigstens halbwegs interessantes passiert. Ich blicke also in den Himmel und sehe einen zarten Streifen hellblau am Horizont, dann schaue ich auf die Straße und sehe den alten Herren auf seinem Kissen im Fensterbrett und irgendwie bricht es mir vor Mitleid ein wenig das Herz. Was macht er denn da um 4 Uhr morgens?! Ich lege mich wieder ins Bett und denke über ihn nach, darüber schlafe ich dann wohl doch ein. Als ich um halb 8 aufstehen muss, sitzt der Kater auf dem Bett und sagt "Oh my god, it´s techno music!" - Herzlichen Glückwunsch.
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