Es wird nun also doch mal Frühling! Der freundliche Mann in der Apotheke bestätigte mir heute Morgen mit einem mitleidigen Blick, was ich eh längst wusste: "Das Heuschnupfenmittel wird Sie müde machen." Seitdem bin ich jetzt noch fertiger, als gewöhnlich, insofern das überhaupt geht. Fertig und uninspiriert. So ist das ja oft, sobald man eine (im besten Fall professionelle) Bestätigung von Außen erhält - zack - bekommt eine Sache gleich viel mehr Hand und Fuß, wird also gewissermaßen real. Gerade in der Woche, in der LSD 70 Jahre alt geworden ist, kann man sich trotzdem ruhig einmal fragen, was das überhaupt ist, diese sogenannte Realität, wahrscheinlich nämlich doch etwas eher subjektives. In der 5. Staffel von Mad Men gibt es diese wunderbare Folge, in der Roger und Jane auf Acid sind ("Far Away Places", Staffel 5, Folge 6) und Jane irgendwann verwundert fragt, wie es sein kann, dass ein paar Zahlen die ganze Zeit beinhalten. Gar keine so schlechte Frage, denn was ist schon die Zeit anderes als eine Illusion, wenn man die Vergangenheit eh nicht noch einmal erleben kann und die Zukunft stets ungewiss ist, dann bleibt uns ja doch "nur" das Jetzt.
Und nun im Frühling wird ja bekanntermaßen auch immer ein bisschen was neu, wobei es mich allein schon erleichtert, nicht mehr permanent zu frieren, auch wenn das heißt, in der Pollenzeit ständig müde zu sein. Für zu Hause ist die 6. Mad Men Staffel angelaufen und The National kommen demnächst mit einem neuen Album um die Ecke, ich beginne mich aufs Neue für die alten Trinker F. Scott Fitzgerald und Charles Bukowski zu begeistern und Mitte dieser Woche eröffneten wir endlich die Grillsaison auf meinem Balkon. Bowle ist der neue Erdbeer-Daiquiri. Mark my words!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen