Wir sind durchlässig. Durchlässig und zerbrechlich. Wir
sind "auch nur Menschen", Dinge gehen uns nahe, manche Dinge fressen uns
auf, an anderen Dingen wachsen wir. Vielleicht. Ein bisschen zumindest.
Nichts ist fest. Alles entwickelt sich, alles ist irgendwie im Fluss,
"work in progress". Schwer zu sagen, was
dieser sogenannte "progress" eigentlich ist, nichts statisches
jedenfalls. Jeder andere Mensch im eigenen wackeligen Gefüge ist ein
Unsicherheitsfaktor aber gleichzeitig auch eine gewisse Chance. Man geht
ein Stück gemeinsam, und den Rest dann immer wieder allein. Zumindest
fühlt es sich regelmäßig so an. Es wird zunehmend schwerer, zu
akzeptieren, dass diese Für-Immer-Person nicht einfach irgendwie um die
Ecke gebogen kommt. So ganz überzeugt man sich selbst wahrscheinlich nie
davon. "Man", also "ich". Im Kommunikationskurs wieder nicht aufgepasst
- man soll nicht "man" sagen, wenn man "ich" meint. Ich soll also nicht
"man" sagen. Ich soll nicht... Wir kontrollieren gar nichts gänzlich,
wenn wir das versuchen, zerschellen wir an der Aufgabe. Zasch.
Ich
halte den Laden, also mich selbst, irgendwie zusammen, befestige alles
mit Klebeband und Sicherheitsnadeln, das sieht nicht sonderlich schön
aus, aber für den Moment, für die kleinen und mittleren Stürme, bin ich
so gewappnet. Es läuft. Doch, wirklich! Wenn ein größerer Sturm kommt,
wird das ganze Gebäude wahrscheinlich hinfort geblasen, aber
binsenweisheitig heißt es ja eh, dass erst alles in die Brüche gehen
muss, bevor etwas Neues entstehen kann. Probleme, loszulassen - nicht
"man", sondern ich. Ein teuflischer Zirkel, wie es bei Sartre so schön
heißt. Irgendwas. kann. jeder. nicht.
Die
Gedanken fliegen mir zu und dann sind sie wieder weg. Bei Olympia
wieder den Eiskunstlauf verpasst, hier nicht angerufen, den Geburtstag
von soundso vergessen, Winterschwere in den Beinen und noch irgendwo.
Politik. Nicht zu lange drüber nachdenken, dass man nichts NICHTS im
großen Gefüge ändern kann. Ausbeutung hier, Umweltzerstörung da,
Bankenmacht, mediale Verblendung, Aufstände, Diskriminierung,
Grausamkeiten, Lobbyscheiße, aufgeblasene Belanglosigkeiten. Es wird zu
viel, biep, biiiiieeeeeppppp... Overload. Kleines Glück. Festhalten.
Weitermachen. Don´t cry. Work!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen