...sagt man. Und das heißt so viel wie: Wir aus Bilbao werden geboren, wo wir Lust haben. Ich habe begonnen, Baskisch zu lernen - Euskara in der Landessprache. Als Begründung muss der Titel dieses Eintrags herhalten, außerdem vielleicht mein Herz fürs scheinbar Absurde und die Liebe zu Nischensprachen. Baskisch. Meine Güte, wer kommt nur auf die Idee eine Sprache zu lernen, die von lediglich etwa 800.000 Menschen gesprochen wird und rein gar nichts mit anderen Sprachen zu tun hat, außer einer eigenwilligen Einbürgerung kastilischer Worte, wenn es um neumodische Dinge geht (übrigens "kastilisch" statt "spanisch", um den anderen Sprachen, die im spanischen Staatsgebiet vorkommen, nicht zu nahe zu treten - so weit ist es schon, und das aus gutem Grund!)? Ich natürlich! Ich mag Grammatik, ich bin ein Wort-Fetischist, ich finde es interessant, etwas nicht zu verstehen und versuche, die Unsicherheit besser zu ertragen. Im Baskischen macht man ganz kuriose Sachen mit den Substantiven, z.B. verwendet man einen speziellen Endungszusatz und das bedeutet dann, dass es diese Sache (das Substantiv) nicht gibt, also, dass es nicht vorhanden ist. Über so etwas könnte ich mich wochenlang freuen! Es ist gewitzt und es hat auf eine eigensinnige Art und Weise jede Menge Stil!
Natürlich sitze ich bei all dem einem kleinen bis mittleren Irrtum auf - fragen Sie nur mal meine Gitarre, mein Skateboard, das Philosophie-Magazin und Prousts 'Auf der Suche nach der verlorenen Zeit'! All diese Dinge um sich herum aufzutürmen und mit bestem Wissen und Gewissen zu behaupten, man werde sich ihrer annehmen, heißt noch lange nicht, dass man das auch wirklich tut. Es ist in etwa so, als würde man ein Motivationsbuch unter sein Kopfkissen legen, um davon auszugehen, dass es damit getan ist, dass die Motivation nun quasi ganz von selber wie der heilige Geist über einen kommen müsse. Nein. Nein! Immer muss man auch etwas tun. Schade eigentlich, andererseits... sind es nicht die Überwindung und die Mühe, die uns wachsen lassen? Ich weiß es nicht, und im Grunde ist es mir auch egal. Genauso egal, wie es mir ist, wo ich geboren bin (wobei Bilbao schon ganz heiß wäre, man isst so unfassbar gut dort und der Atlantik ist sehr nah). Vielleicht geht es mir nur um die Substantive, oder um den überraschten Gesichtsausdruck des Gegenüber, wenn ich sage "Dienstag? Kann ich nicht, da habe ich abends baskisch!".
In diesem Sinne: Bilbo oso polita da.
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