Mittwoch, 3. Februar 2010

Dust of snow.

Man ist nur zu geneigt, dieser Tage über das Wetter zu murren. Es ist sehr kalt, ständig hat man nasse Füße, der Balkon verschwindet unter einer Schneewehe, manchmal gleitet man aus und fällt mehr oder minder spektakulär zu Boden und irgendwie hat man das Gefühl, dass das nun schon seit etwa einem halben Jahr so geht und dass einem unter Umständen nie wieder warm wird. Ich finde, übers Wetter zu reden, ist zu Unrecht verpönt, handelt es sich doch um ein dankbares Thema, zu dem jeder in der Lage sein sollte sich eine Meinung zu bilden. Außerdem zeigt die Beschäftigung damit, dass man durchaus noch fähig ist, etwas wahrzunehmen, dass außerhalb des eigenen Kopfes stattfindet.

Gestern hörte ich also 2 interessante Nachrichten dazu im Radio. 1.) Wenn´s an Lichtmess stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit! Gestern war Lichtmess und es stürmte und schneite was das Zeug hielt. Ich habe jetzt schon mal die T-Shirts bereitgelegt, es kann jeden Moment losgehen. 2.) Der letzte derart kalte Winter liegt 30 Jahre zurück, das war der Superwinter 1978/1979 (der dann zu einem sehr kinderreichen Sommer / Herbst 1979 führte, man bedenke nur, zu wie vielen 30. Geburtstagen man vergangenes Jahr eingeladen war.). Wenn wir also nun davon ausgehen, dass es bis zum nächsten ähnlich schneereichen und kalten Winter 30 Jahre dauern wird, sollten wir uns unheimlich an diesem Wetter freuen, und ein paar Fotos machen, die wir den Nachfolgegenerationen mit dem Verweis auf "Damals…" zeigen können. Und eventuell macht uns die globale Erwärmung eh einen Strich durch die 30-Jahre-Rechnung, so dass wir vielleicht gerade den letzten "richtigen" Winter erleben. Das muss man sich mal vorstellen!

Passend zum Anlass und um das Image meiner Intellektualität zu pflegen (ähem) hier Folgendes:

Dust of Snow

The way a crow
Shook down on me
The dust of snow
From a hemlock tree

Has given my heart
A change of mood
And saved some part
Of a day I had rued.

Robert Frost (1923)

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