Montag, 20. September 2010

We can beat the sun as long as we keep moving.

Der Montag scheint mit besonders harten Bandagen kämpfen zu wollen. Mein Nacken schmerzt, scheinbar habe ich mich verlegen. Ich habe nichts zu essen dabei, und jetzt muss ich in dieses Meeting, bei dem sicher wieder alle Beteiligten davon ausgehen, dass ich für die Absurditäten sorge. Ich enttäusche mein Publikum nur ungern, weiß aber nicht, ob ich in der Lage sein werde, meiner Rolle heute gerecht zu werden. Ich fühle mich leer, gestern Abend waren wir in Mutter Courage, und so viel Krieg deprimiert. Dabei war der Morgen noch friedlich, trotz der selbstverschuldeten Kopfschmerzen beschwingt, trotz der zu erwartenden Übelkeit, die sich spätestens durch das Geruckel der Tram endgültig ihren Weg bahnte, mit einem Lächeln zu meistern. Aber jetzt ist Montag, und meine Augen wollen zu, mein Kopf auf die Tastatur fallen. Nach jedem Exzess erscheint uns der nächste Tag öde und voller Abgründe, hinter jeder Ecke, in jeder Mail lauert das Grauen. Und dabei will ich gerade gar nicht zurück ins Gedränge der Samstagnacht, möchte mich nicht durch dunkle Gänge voller Menschen und Zigaretten hin zu Tanzflächen gefüllt mit sich bewegenden Körpern zwängen, ein Teil der gesichtslosen, berauschten Masse, Atemlosigkeit, der nächste Schluck, Gelächter. Ich will eigentlich nur eine Zigarette auf der Fensterbank rauchen und dann. Halbschlaf. Decke über den Kopf. Nimm meine Hand.

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