Donnerstag, 18. November 2010

Everything means everything.

Am Sonntag überraschte uns plötzlich ein Hauch Frühling, man konnte den Schal abnehmen und (ein letztes Mal bis April?) in die Sonne schauen. Obwohl Schlendern im Grunde unerträglich ist, spazierten wir gemessenen Schrittes durch den Volkspark Friedrichshain, besprachen das Jetzt und versuchten ohne Beklemmung in die Zukunft zu blicken. Das gelang uns ganz gut. Nein, nicht nur das, tatsächlich war es wundervoll. Vielleicht lag es am Frühling, der mit diesem komischen blauen Band immer eine gewisse Zuversicht verteilt, vielleicht aber auch an der guten Gesellschaft oder sogar an wochenendlich bedingten körperlichen Gebrechen, die einen seelisch manchmal ein wenig durcheinanderbringen. Wer weiß? Jedenfalls war der Spaß schon am Montag wieder vorbei, was einerseits eine grundlegende Eigenschaft des Wochenstarts ist, aber auch dadurch befeuert wurde und wird, dass es seitdem nicht noch einmal hell geworden ist. Der Kontrollfreakismus, den ich mir (man muss sagen) in den letzten Jahrzehnten (!) angeeignet habe und mithilfe dessen vieles detailverliebt dokumentiert wird, macht mir wieder einmal deutlich, dass sich doch immer alles wiederholt (na gut, vielleicht muss man dafür kein Kontrollfreak sein, sondern Naturwissenschaftler, Realist oder gar Pessimist, aber das liegt mir alles etwas fern). Meine Befindlichkeit bekommt im Herbst Risse, die jungen Schwäne üben im November das Fliegen, man kann maximal 4 Lebkuchen essen, ehe einem schlecht wird, Glühwein ist grundsätzlich ekelhaft, hilft aber, Take That bringen ein neues Album raus etc. Aber nein, tatsächlich war eine erstaunliche Erkenntnis des sonntäglichen Spaziergangs, dass sich manche Dinge doch nicht wiederholen, sondern dass man hin und wieder ganz von Vorn anfängt und etwas komplett Neues dabei herauskommt. Etwas ganz Neues wäre es, heute Abend ins Bett zu gehen, und bis März durchzuschlafen. Also, falls sich in den nächsten Wochen hier nichts tut…

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