Freitag, 17. Juni 2011

Endstation Sehnsucht

Es ist also wieder Donnerstag. Es ist wieder ein bisschen spät. Es ist auch wieder ein wenig Gin Tonic. Man steht wieder im Monarch und schaut raus auf die Skalitzer Straße und diese sogenannte U-Bahn und man macht sich auch wieder so seine Gedanken, die einander leicht unsortiert aber trotzdem auch irgendwie in Staffellaufmanier abwechseln, ohne dass man sie je so richtig festhalten könnte. Es beginnt zu regnen, man wünscht sich in sein Bett, nie schläft es sich besser ein, als in den Momenten, wenn das Prasseln des Regens die Gedanken einlullt. Neulich, als man Dagmar Manzel die Blanche DuBois nicht so richtig abkaufen konnte, hörte sich der Applaus im Anschluss auch irgendwie an wie Regentropfen auf Asphalt. Da unten laufen sie also rum, diese Menschen, wie Ameisen, die wenigsten werden schneller, um nicht nass zu werden, im Grunde sind wohl alle froh, dass die Frühsommerschwüle von einem kurzen Guss unterbrochen wird. Und ich schaue sie an, und denke wieder an die chronisch gebrochenen Herzen, die ich hier oben stehend vor ein paar Monaten diagnostizierte, und denke, dass die Diagnose weiterhin stimmt (deswegen ja auch "chronisch"), aber dass wir doch alle irgendwie klarkommen. Vielleicht ist Frau Manzel so gesehen eine moderne Blanche, pragmatischer, zupackender, nicht ganz so wahnsinnig und verloren. Kommen wir wirklich klar? Oder ist das Fake?

Ich danke der Academy!

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