Herrje, diese eeeeeewige Woche will nun doch endlich auch mal zu Ende gehen! Wahrscheinlich liegt es daran, dass die vergangene Arbeitswoche nur 3 Tage hatte und einem eine ganz normale mit 5 an der Zahl dann direkt wie ein Marathon vorkommen muss, und man sich irgendwann gegen Ende fühlt wie ein von Termiten ausgehöhlter Baumstamm – also ich jetzt (denn wie wir wissen, geht es hier immer nur um mich Mich MICH!). 4 Tage frei also, wovon wir einen dazu nutzten, einen Kurzausflug in den Spreewald zu unternehmen. Der Unterspreewald ist von Berlin aus in einer guten Stunde mit dem Auto bequem zu erreichen. Aber tatsächlich ist Zeit ja relativ, denn auf einmal befindet man sich – schwupp – in einer ganz anderen Zeit, deren Alleinstellungsmerkmal ist, dass sie sehr viel langsamer daherkommt. In den Sommern 1986 – 1988 fuhr ich mit Eltern und Brüdern immer 2 Wochen in den Sommerferien in den Spreewald. Seitdem bin ich aber nie wieder zurückgekehrt, was im Grunde erstaunlich ist, denn wir sprechen alle immer wieder in goldenen Rückblicken von jenen Sommern (an den Pilzsommer 1986 werden wir uns eines Tages vielleicht mit einem etwas bittererem Beigeschmack zurückerinnern). Dementsprechend aufgeregt bin ich, als wir an den Neuendorfer See kommen, es ist, als würde ich die Kinderliebe (die ich nie hatte *schnüff*) wiedertreffen. Unsere Urlaube verbrachten wir immer in einem Bungalow im kleinen Örtchen Alt-Schadow. Ich bemühe mich angestrengt um Erinnerungsfetzen, und ja: der Geruch nach Nadelwald und See, die sandigen Böden, die Brücke über den Fluss, die kleinen Boote, die Farben, der braune Holzzaun, irgendwo dort unter den Bäumen der Bungalow… das kommt hin! Wie viel ist tatsächlich Erinnerung, wie viel Einbildung? Nun, im Grunde ist das eigentlich auch egal. Beim anschließenden Ausflug mit dem Stakboot lassen wir uns die Sonne auf den Rücken scheinen, während unsere Füße im Wasser baumeln und sind uns sicher, dass sich J.K. Rowling von der Blauflügel-Prachtlibelle inspirieren ließ, als sie Quidditch erfand. Dann müssen noch ein paar Gurken gegessen werden und 1 Stunde später sind wir zurück in Berlin. 1 Stunde und 15 Jahre später, denn dort ist immer noch 2011.
Freitag, 10. Juni 2011
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