Mittwoch, 16. Mai 2012

Q2 / 2012


Kennen Sie das: Wenn man lange nichts gesagt hat, wird es täglich schwieriger, den Faden wieder aufzunehmen, bis es schließlich irgendwann nahezu unmöglich scheint, weil man ihn unter Umständen zu dem Zeitpunkt völlig verloren hat. Dann kann nur noch, wenn überhaupt, dieser sogenannte Zufall helfen – oder Weihnachten. So geht es mir hier (also HIER) und so geht es mir zur Zeit auch sonst ständig. Vielleicht schreibe ich jetzt nur noch quartalsweise je 10 Zeilen. Es ist ja jetzt auch nicht so, dass ich die ganze Zeit sonderlich viel zu sagen hätte, schon gar nichts wirklich Neues, aber dennoch! Dennoch! "Wenn alle Leute nur dann redeten, wenn sie etwas zu sagen haben, würden die Menschen sehr bald den Gebrauch der Sprache verlieren." wusste schon Shakespeare und wenn Sie schon mir nicht glauben wollen, so glauben Sie doch immerhin ihm. Ein Beispiel, um mein Anliegen zu verdeutlichen: Nachdem ich "Wendekreis des Krebses" von Miller (s.u.) ausgelesen hatte, habe ich jetzt über einen Monat gebraucht, ehe ich mich zu einem neuen Buch durchringen konnte. Das ist mir so noch nie passiert und ich kann auch nicht sagen, was ich in der Zwischenzeit eigentlich gemacht habe. Gut, ich fing vielleicht 2 Bücher an und legte sie dann ganz schnell wieder weg, weil ich nicht rankam, wahrscheinlicher aber, weil sie nicht dem Miller entsprachen. Und obgleich es mir absurd erschien, entschloss ich mich, dann einfach gar nicht zu lesen. Besser als um ein Lesevergnügen kämpfen. Besser als hadern. Besser als es versuchen. Ich bin so müde. Keine Kraft für nichts. Erst dachte ich, das sei die Frühjahrsmüdigkeit, dann schob ich es aufs Heuschnupfenmedikament, vielleicht ist es aber einfach nur die alte, langweile Disziplinlosigkeit. Gähn. Jetzt versuche ich es mit John Steinbecks "Früchte des Zorns", was unter anderem wieder den Gedanken aufwärmt, eine Liste mit Büchern zu erstellen, die man allein des Titels wegen dringend lesen sollte (da fallen mir sofort "Das Herz ist ein einsamer Jäger", "Fleisch ist mein Gemüse" und "Wie der Stahl gehärtet wurde" ein). Ich nehme also den Faden wieder auf. Irgendeinen. Liegen ja genügend rum, und schließe (wie auch sonst) mit einem John Steinbeck Zitat:

It's so much darker when a light goes out than it would have been if it had never shone.

So isses!

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