Dienstag, 13. November 2012

Oh Boy.



Wir gehen also ins Kino und schauen uns "Oh Boy" an. Es erstaunt mich ein wenig, wie viele Leute Montags ins Kino gehen, andererseits bin ich aber auch dort. Na gut, was heißt das schon? Der Film gefällt uns jedenfalls sehr. Am Ende wird ein schönes Lied von Get Well Soon gespielt. Wir gehen dann raus und essen in der Danziger Straße je noch eine Currywurst und teilen uns unter Drein einmal Pommes Schranke. Wie jedes Mal wird mir kurz nach dem Currywurstverzehr übel, das könnte ich mir vielleicht mal merken – als gebürtige Thüringerin sollte ich minderwertige Wurstwaren eben einfach meiden. Aber noch ist es nicht so weit. Noch sitzen wir im Fenster des Currywurstladens, schauen nach draußen, stopfen uns mit fettigem Kram voll, werfen uns Gesprächsfetzen zu und seufzen ein wenig. Fast wirkt Berlin wie die gemächliche, langsame Großstadt, als die sie in "Oh Boy" meistens erscheint. Und man ist keine 21 mehr, Tom Schilling als Protagonist (Niko) glücklicherweise auch nicht. Anhand von Selbstversuchen konnte herausgefunden werden, dass die Kater seit einer Weile von Sonntagmorgen bis mindestens Dienstagabend dauern, aber wenn sie es wert sind, geht das ja auch in Ordnung. Irgendwie. "Oh Boy" jedenfalls sei eine Tragikomödie, heißt es, und das kann gut sein, denn: "Kennst du das Gefühl, dass dir die Leute um dich herum merkwürdig erscheinen? Und je länger du darüber nachdenkst, desto klarer wird dir, dass nicht die Leute, sondern du selbst das Problem bist?". Stimmt. Es ist schon komisch – und dabei in seinen beiden Bedeutungen von wegen "seltsam" aber auch "lustig" zu gebrauchen, was ziemlich viel wert ist, wie ich finde. Erstaunlicherweise hat mich der Film jetzt trotz seiner schwarz-weißen Melancholie keineswegs traurig gemacht, vielmehr löste er eine wunderlich-fröhliche Beschwingtheit aus. Es ist ja alles gut im Grunde... oder doch nur wieder LSD im Leitungswasser?    

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

:)