Montag, 14. September 2009

Kapuzenwetter

Jetzt ist es also soweit; der Herbst ist da! Nachdem ich mich selbst nun seit 2X Jahren kenne, bin ich natürlich nicht erstaunt darüber, dass außer Wind und Regen auch die melancholische Nachdenklichkeit zurück ist. Und es ist wundervoll. Auch wenn ich Sonne und Wärme, offene Schuhe, kurze Hosen, Röcke und Kleider, Sonnenbrille und den Geruch von Sonnencreme vermisse, so mag ich ihn doch, den guten alten Herbst, mit Wind, dem Geräusch von Regen, dem Geruch von feuchtem Waldboden und Pilzen, schnell vorbeiziehenden Wolken und nicht zuletzt der vom Wetter legitimierten schlechten Laune, die man jetzt auch wieder ohne falsche Scham nach außen tragen darf. Ich bin ein Kapuzenmädchen und ich mag Sonntagnachmittage mit einer Decke und Pfefferminztee und ökonomischer sinnvoller Unterbeleuchtung auf dem Sofa. Dann Lindenstraße, Weltspiegel, Tagesschau, Tatort, Zimmer Frei; was will man mehr? Nach dem vergangenen sehr schönen und runden Wochenende auch ohne Tatort freue ich mich auf freie Wochenenden in Berlin; es gibt so viele Möglichkeiten, aber keine Notwendigkeit, bei jedem Unsinn mitzumachen – endlich kann man wieder das Wetter vorschieben, wenn man das Haus einfach nicht verlassen will.

Gestern Nachmittag wohnten Kathleen und ich dem sehr mitreißenden 5:4 Sieg der Union bei, und spätestens jetzt ist klar, dass die Mannschaft zu uns passt. Natürlich will man gewinnen, aber vor allem soll es spannend sein. Und gut aussehen. Und ein wenig Drama ist auch nicht schlecht. Es gibt übrigens keinen Preis für Unverbindlichkeit. Auch das eine Erkenntnis dieses ersten Herbstwochenendes.

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