In der Samstagnacht / am Sonntagmorgen, kurz nach der Uhrzeit zwischen nichts und gar nichts, begegnete mir in der Ringbahn mal wieder die Realität, und zwar um mir ordentlich in mein müdes Gesicht zu spucken. Wenn einem etwas Unschönes passiert, hat man ja immer mehrere Möglichkeiten, was man daraus dann gedanklich macht, wichtiger als Ideen sind aber im ersten Moment wahrscheinlich eh Taten. Meine erste Amtshandlung war dann also, die Tränen des Selbstmitleides runterzuschlucken, und die notwendigen Anrufe bei Bank, Telefongesellschaft und Polizei zu tätigen. Anschließend legte ich mich ins Bett und starrte eine Zeitlang an die Decke. An Schlaf war nur bedingt zu denken, und so döste ich zunächst ein wenig vor mich hin und verbrachte schließlich den restlichen Sonntag grübelnd auf meinem Sofa. Der Reihe nach, und dem eigenen wirren System der Priorisierung folgend, puzzelte ich mein Leben wieder zusammen, wobei ein paar Stücke immer noch fehlen, und vielleicht auch nicht wieder zurückkommen werden. Andererseits waren das dann wahrscheinlich eh zu vernachlässigende Ersatzteile, wer weiß.
"Then you're trapped in your lovely nest, and the things you used to own, now they own you." – Fight Club. Mal wieder. Ich habe also ein paar Dinge verloren, aber vielleicht sollte ich das nicht so tragisch nehmen, schließlich wurde immerhin niemand verletzt und es handelt sich – abgesehen von meiner Würde – um lauter ersetzlichen Kram. Es gibt Menschen, die sagen, dass alles aus einem Grund geschieht. So weit würde ich nicht gehen, aber da in letzter Zeit öfter über Kant und den Ausgang aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit gesprochen wurde, kann ich eventuell doch mehr aus dieser Sache machen, als ich zunächst gedacht hatte. Will ich selbstkritisch an das Geschehene rangehen, so muss ich mir eingestehen, dass ich sicherlich nicht allein schuld bin an dem, was da passiert ist (der, der jetzt mein Telefon hat, ist der Hauptschuldige, klar!), aber diese ganze Geschichte scheint fast symptomatisch für die letzten Monate zu sein. Was ich sagen will? Mein Leben ist eine Ansammlung von Baustellen, die alle mehr oder weniger vor sich hin rotten, und sicherlich ist es an der Zeit, ein wenig Naivität abzulegen und den Kopf doch mal wieder etwas öfter einzuschalten. Alternativ könnte ich mir aber auch einfach einen "Ausgeh-Geldbeutel" zulegen und jederzeit Pfefferspray mit mir führen. Hätte ich noch eine Münze, könnte ich die jetzt werfen. Schöner Mist!
"Then you're trapped in your lovely nest, and the things you used to own, now they own you." – Fight Club. Mal wieder. Ich habe also ein paar Dinge verloren, aber vielleicht sollte ich das nicht so tragisch nehmen, schließlich wurde immerhin niemand verletzt und es handelt sich – abgesehen von meiner Würde – um lauter ersetzlichen Kram. Es gibt Menschen, die sagen, dass alles aus einem Grund geschieht. So weit würde ich nicht gehen, aber da in letzter Zeit öfter über Kant und den Ausgang aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit gesprochen wurde, kann ich eventuell doch mehr aus dieser Sache machen, als ich zunächst gedacht hatte. Will ich selbstkritisch an das Geschehene rangehen, so muss ich mir eingestehen, dass ich sicherlich nicht allein schuld bin an dem, was da passiert ist (der, der jetzt mein Telefon hat, ist der Hauptschuldige, klar!), aber diese ganze Geschichte scheint fast symptomatisch für die letzten Monate zu sein. Was ich sagen will? Mein Leben ist eine Ansammlung von Baustellen, die alle mehr oder weniger vor sich hin rotten, und sicherlich ist es an der Zeit, ein wenig Naivität abzulegen und den Kopf doch mal wieder etwas öfter einzuschalten. Alternativ könnte ich mir aber auch einfach einen "Ausgeh-Geldbeutel" zulegen und jederzeit Pfefferspray mit mir führen. Hätte ich noch eine Münze, könnte ich die jetzt werfen. Schöner Mist!
4 Kommentare:
Ich hab dann mal die Münze für dich geworfen, kleine Sally. Und du wirst es nicht glauben, aber sie blieb auf der Kante stehen. So einfach ist das wohl alles in der Realität gar nicht mehr wie sich das unser Freund Immanuel vor ca. 250 Jahren ausgedacht hat. Zu seiner Zeit gab es keine Handys und auch das Internet war noch gänzlich unbekannt. Vielleicht bringen diese Parallel-Kommunikations-Welten alles durcheinander, weil wir ihnen zu viel Raum geben? Vielleicht sollten wir wieder damit anfangen, zuerst uns selbst zu verstehen und dann den Rest?
Frage No.1: Was kann ich wissen? (Erkenntnis)
Frage No.2: Was soll ich tun? (Ethik)
Frage No.3: Was darf ich hoffen? (Religionsphilosophie)
Frage No.4: Was ist der Mensch? (Anthropologie)
Und mal keine Sorge: deine Baustellen sind sicher nicht die Größten im ganzen Land! Zuende bauen kannst du sie aber natürlich trotzdem bald. ;-)
PS: Die kleinen Straßenbaustellen machen auch oft einen ganz zerknirschten Eindruck, wenn sie nur lange genug rumstehen. Was man da alles an ihrem Boden findet, möchte ich an dieser Stelle nicht weiter erwähnen. Je länger sie so stehen, desto mehr Dreck sammeln sie an...
Zum Glück kann ich nicht mal im entferntesten einen Ähnlichkeit mit dir und einer kleinen, schönden Straßenbaustelle finden!
Ich fand eine Münze auf der Straße. Ich verstaute sie in meiner Hosentasche. Kaum zu Hause warf ich sie mit zitternden Händen; schließlich hing meine nahe Zukunft vom Ausgang des Wurfes ab! Sie tanzte durch die Luft und reflektierte die Abendsonne. Ich war kurz geblendet und dann nicht in der Lage, sie wieder korrekt aufzufangen. Die Münze fiel zu Boden und rollte unters Sofa. Wieder eine Baustelle mehr.
… so ein trüber sinn !
„kleine sally“ ist nicht klein
pfefferspray ist auch keine loesung
auf baustellen wird gebaut
nur so entstehen neue bauten
(schöne, poetische, standhafte)
unterm sofa liegt nicht nur staub
… und der frohe sinn
den gibt es hier:
www.youtube.com/watch?v=xohtcyOPMds&feature=related
Sehr schön, lieben Dank!
Und Pfefferspray ist vielleicht keine Lösung, aber ein guter Anfang allemal.
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