Samstag, 26. Februar 2011

We Love Life II

Mein Atem geht schwer aber gleichmäßig und ich puste weiße Wölkchen in die Luft. Die stellenweise zugefrorene Spree glitzert links von mir in der Sonne, die Wolkenmachmaschine auf der anderen Seite des Flusses gibt ihr Bestes, schafft es aber nicht, ihre Kinder am strahlendblauen Himmel zu platzieren. Gut so! Auf dem 2. Stück meiner Laufstrecke führt es mich eine Weile durch den Wald, wo man die Geräusche der Stadt nicht mehr vernehmen kann. Ich suche den Waldboden nach den ersten Boten des Frühlings ab, und siehe da, trotz der Kälte sprießt es hier und da schon zartgrün unter dem alten Laub. Ich freue mich und das Strahlen wird noch intensiviert, als ich an einem meiner liebsten Plätze in Berlin vorbeikomme. Zwischen der Insel der Jugend und der Stralauer Halbinsel hat man für einen Moment lang einen spektakulären Blick auf den Fernsehturm in der Ferne. Seufzen. Ich laufe weiter und irgendwo auf einer Wiese, am letzten Teilstück der Strecke, auf dem ich immer nochmal sowas wie Gas gebe, haben sich ein paar Druffis mit einer Anlage eingefunden und hören laut elektronische Musik. Einige tanzen, andere liegen wie Eidechsen in der Sonne, ich verschlucke mich kurz und muss fast anhalten, weil ich lachen muss. "Berlin Klischees" denke ich mir, man kann vielleicht nicht alles haben, aber manchmal dann doch fast.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hübsch! (Denk' Dir ein Herzchen oder einen Daumen nach oben, wie Du willst)

Sally Cinnamon hat gesagt…

Merci!

Und dabei hatte ich gar nicht berichtet, wie glückliche Samstagsmenschen auf dem Teich hinterm Ehrenmal Schlittschuh liefen. Es war der perfekte Augenblick.