Noch kann man vom Bauhaus-Balkon aus beobachten, wie die Flugzeuge von und nach Tegel kommen. Derzeit ist das besonders schön, weil sie oft genug in den Sonnenuntergang hinein oder aus ihm heraus fliegen. Aufgrund meines reinen Gewissens schlafe ich ja ausgezeichnet, so dass mich der möglicherweise begleitende Lärm auch gar nicht stört und in jedem Fall sind die Vögel, welche die Wohnstadt bevölkern, sowieso viel lauter. Neulich saßen wir zum Abendessen auf dem Balkon und gingen unserem Hobby – dem Sonnenuntergangs-Planespotting – nach, was an und für sich schon idyllisch genug war und als Ausbruch des kleinen Glücks gewertet werden kann, als es noch besser kam: Am Horizont türmten sich die Wolken dergestalt, dass man sich mit einem winzigen Bisschen Fantasie ausmalen konnte, nordwestlich von Berlin gäbe es ein Gebirge, das man bei guten Witterungsbedingungen sehen kann. Das löste folgendes aus: Einerseits erinnerte es mich an meine Zeit in Madrid, wo man manchmal im Winter tatsächlich von der Castellana aus die schneebedeckten Gipfel der Sierra de Madrid sehen kann. Und andererseits entdeckte ich unter dem ganzen urbanen Schutt der letzten Zeit eine seufzende Sehnsucht nach den Pyrenäen wieder.
Am Sonntag sahen wir in der Schaubühne das Stück "Soll mir doch lieber Goya den Schlaf rauben als irgendein Arschloch" mit dem wundervollen Lars Eidinger in der Hauptrolle. Im Anschluss kaufte ich mir ein Poster mit dem Satz: "Man muss etwas tun!", welcher dem Stück entlehnt ist und hängte es im blauen Schlafzimmer an die Wand. Seitdem denke ich jeden Morgen, dass ich vielleicht einfach meine gesamten Ersparnisse abheben sollte, dann mit dem TXL nach Tegel fahre, nach Madrid fliege, nicht in den Prado einbreche, sondern einen Zug nach Zaragoza nehme, dort umsteige in den nach Canfranc und schließlich ein paar Wochen durch den Parque Nacional de Ordesa streife. Ich meine, Camino macht doch heutzutage jeder, aber die Pyrenäen, die kennt hier kein Mensch und sind ihres Zeichens auch noch sehr viel unberührter als die Alpen. Falls man nun also eine Weile nichts von mir hört… wisst Ihr jedenfalls Bescheid!
Am Sonntag sahen wir in der Schaubühne das Stück "Soll mir doch lieber Goya den Schlaf rauben als irgendein Arschloch" mit dem wundervollen Lars Eidinger in der Hauptrolle. Im Anschluss kaufte ich mir ein Poster mit dem Satz: "Man muss etwas tun!", welcher dem Stück entlehnt ist und hängte es im blauen Schlafzimmer an die Wand. Seitdem denke ich jeden Morgen, dass ich vielleicht einfach meine gesamten Ersparnisse abheben sollte, dann mit dem TXL nach Tegel fahre, nach Madrid fliege, nicht in den Prado einbreche, sondern einen Zug nach Zaragoza nehme, dort umsteige in den nach Canfranc und schließlich ein paar Wochen durch den Parque Nacional de Ordesa streife. Ich meine, Camino macht doch heutzutage jeder, aber die Pyrenäen, die kennt hier kein Mensch und sind ihres Zeichens auch noch sehr viel unberührter als die Alpen. Falls man nun also eine Weile nichts von mir hört… wisst Ihr jedenfalls Bescheid!
4 Kommentare:
ja, dann bist du am alex aus dem TXL wieder ausgestiegen, hast die ubahn nach fhain genommen und... ach ich muss weg
"In Friedrichshain geht mir immer das Herz auf." "Hm. Mir nicht so."
- kann ja jedem mal passieren!
Da hat das Lesen von Mercier's "Nachtzug nach Lissabon" eindeutig Spuren hinterlassen...
Hm. Auf den Zusammenhang war ich noch gar nicht gekommen... Stimmt aber! :-)
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