Freitag, 7. Dezember 2012

Lasst uns froh und munter sein.



Ein Freutag im Dezember – die S-Bahn performt nur mittelmäßig, aber man ist ja schon froh, wenn sie bei diesen Witterungsbedingungen überhaupt fährt, ich meine, kann ja keiner ahnen, dass es im Wi… Aber, ach, es wäre zu leicht! S-Bahn-Bashing ist ja doch ein alter Hut, jedes Jahr das Gleiche, man hat sich dran gewöhnt, zuckt mit den Schultern und sucht eine Alternative, bei der die Erfrierungsgefahr möglichst übersichtlich bleibt. Außerdem hat es geschneit und das löst ja die ersten paar Male jeden Winter aufs Neue bei vielen Menschen etwas sehr Schönes aus, und zwar freuen sie sich ein bisschen wie die kleinen Kinder – wobei, zugegeben, diese Reaktion seit den ewigen, eisigen Wintern 2009, 2010 und 2011 deutlich schüchterner ausfällt. Kinder, Kinder… Dank meiner bezaubernden Nichte, die so wunderbar kluge Fragen wie "Warum bauen Mäuse eigentlich keine Katzenfallen?" stellt und mich mit ihren 5 Jahren im Memory schlägt, darf ich ja ab und an Blicke in diese kuriose, dem Moment huldigende Welt werfen. Kinder wissen, bis zu dem Punkt an dem sie sich ihrer selbst gewahr werden, irgendwie immer genau, wenn etwas für sie gemacht ist. So wie Weihnachten zum Beispiel. Dann geben sie sich dem Augenblick hin, als wäre es ihr erster und gleichzeitig letzter Tag auf der Welt. Falls die Maya recht behalten, wobei das natürlich eine Frage der Interpretation ist, dann ist tatsächlich bald unser aller letzter Tag auf dieser Erde. Wie würden sie den verbringen wollen? Kann man sich mal reindenken, muss man aber natürlich nicht. Ich glaube eh, wir werden auch dieses Jahr wieder ein Weihnachten erleben. Sie wissen schon, dieses Fest, das – wenn man kein Kind mehr ist und hedonistisch im Augenblick lebt – der Melancholie, dieser freundlichen, einlullenden Traurigkeit, die dann doch auch immer ein wenig hoffnungsvoll in die Zukunft blickt, gehört.



Und was sagen wir melancholiefrei zur nahen Zukunft? In 3 ½ Stunden ist Feierabend – schönes Wochenende!

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