In meiner Familie erzählt man sich ab und an noch die lustige Anekdote, dass ich als Kind immer vor lauter Mitleid weinte, wenn im Fernsehen die Wauzis-Werbung lief ("Wir sind die Wauzis, wir haben keine Mama…" Anyone? Und ja, wir hatten tatsächlich auch Westfernsehen). Ich verbrachte das vergangene Wochenende bei meinen Eltern, aß ausgesprochen gut und schlief jede Nacht um die 10 Stunden. Auf dem Weg zurück nach Berlin lief mir eine Gruppe Rehe ins Auto. Eins von ihnen stand nach der Kollision nicht mehr auf und auch der Mazda wurde ziemlich mitgenommen. Die Wauzis-Geschichte im Kopf kann man sich vielleicht vorstellen, was das für mich bedeutet. Früher wurde das Problem mit dem Verweis auf echte Hunde und Katzen gelöst, die man mal umarmen könne, die seien auch viel lustiger als Plüschtiere. Heute werden derlei Situation zunächst mit einer Zigarette, die man sich mit zittrigen Händen anzündet, und einer Reihe Telefonanrufe so ähnlich wie bewältigt. Es gibt ja diese Regel, wonach ein Reiter, der vom Pferd fällt, sofort wieder aufsteigen sollte, um ein Trauma gar nicht erst zuzulassen. Mein mehr als liebenswürdiger Bruder gab mir dann seinen Wagen, mit dem ich mich doch noch – wenn auch verspätet und leicht neben der Spur – auf den Weg in die Hauptstadt machte (an dieser Stelle nochmals vielen Dank!). Unterwegs im Dauerregen stellte ich mir die Frage, ob man die Metapher vom gefallenen Reiter unter Umständen nicht auch bei Herzensdingen anwenden könnte. Vielleicht macht man das ja eh ganz automatisch – wenn man bedenkt, dass ich immer wieder über die gleichen Steine stolpere, sollte man dem Reiter aber eventuell mal ein paar alternative Lösungsansätze vorschlagen: a.) Aufs Pferd hören. Ein Pferd würde vielleicht beim nächsten Mal versuchen, das Hindernis weiträumig zu umgehen, anstatt wiederholt beim Drüberspringen zu scheitern und sich dabei irgendetwas zu brechen / brechen zu lassen. b.) Die Sportart wechseln. Wie wär‘s mit Volleyball, Halma oder (gerade jetzt auch wieder aktuell) Drachensteigen?
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7 Kommentare:
Du musst ja nicht immer wieder auf das gleiche (oder wars dasselbe?) Pferd steigen, liebe Sally!
Probier einfach ein anderes aus und kuschel weiter mit deinem bezaubernden Hund, bevor du dir nun Wauzis zulegst und das Haus nicht mehr verlässt. Ab Freitag ist alles vergessen...
Früher hieß es bei aufgeschlagenen Knien immer "Wenn Du heiratest ist alles wieder gut." - aber was ist, wenn man nicht heiratet? Hoffentlich werde ich mal nicht "die verrückte Alte mit den Katzen / Hunden"...
mole_papa meint:
bin jetzt seit vier wochen zum zweiten mal verheiratet
und es ist sehr schön so.
- aber nur weil jede (r) mit sich selbst existenziell im reinen ist
die blutigen knie bleiben, genau wie das meeresrauschen !
... im alter noch verrückt, warum nicht ...
Meine Mama sagte frueher immer zu mir: "Wer dich liebt, lacht doch!"
Und das zaehlt doch, wen interessiert schon heiraten :)
Fester Druecker, Sally!
Danke J.! Das mit dem Heiraten ist auch nur so ne Schnapsidee, dann lieber weiterhin aufgeschlagene Knie...
ich bringe sicherheitshalber das erste hilfe paeckchen mit nach Spanien, dann koennen uns aufgeschlagene Knie UEBERhaupt nichts anhaben!
Ich hoffe, es handelt sich um Sandstrand! :-D
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