Montag, 16. August 2010

Auf einen frischen Pfefferminztee mit der Sonntagsmelancholie.

Ich schleppe die schwere Tüte vom Einkauf die Treppen zu meiner Wohnung hinauf. Mir wird wieder klar, warum ich eigentlich nie Absatzschuhe trage. Das Erste, was ich beim in-den-Flur-kommen sehe, ist mein eigenes Gesicht im Spiegel. Ich seufze, dieser verdammte Regen hat dafür gesorgt, dass meine Haar aussehen, als seien sie explodiert. Das Nächste, was ich sehe, ist die Sonntagsmelancholie, die auf meinem Sofa herumlümmelt, und Tee in Tassen gießt.

S. (mit einem Lächeln): Du kommst gerade rechtzeitig, der Tee ist fertig!
U.: Ausgezeichnet. Ist da schon Zucker drin.
S.: Na klar. (theatralisch) Lass uns die Bitterkeit des Lebens wegsüßen.
U.: Moment mal. Ich fange langsam an, mich an Eure seltsamen Besuche zu gewöhnen, ja, wahrscheinlich würde ich Euch vermissen, wenn Ihr nicht mehr kämet…
S.: Oh, das ist lieb von Dir!
U.: …aber Du bist ja nun wirklich zu früh dran. Heute ist doch erst Samstag, oder bin ich in der Ringbahn eingeschlafen und 24 Stunden lang im Kreis gefahren?
S. (seufzt): Ach U., ich dachte Du seist weiter, und würdest nicht mehr auf diesen starren Einteilungen wie Wochentagen, Farben und Jahreszeiten beharren.
U.: Bei allem was recht ist, dabei handelt es sich doch wieder nur um Hippie-Kram, dafür bin selbst ich zu rational.
S.: Nun, Du wirst schon sehen, dass ich heute genau richtig hier bin!
U.: Soll das ne Drohung sein?
S.: Mitnichten! Nun zieh schon Jacke und Schuhe aus, und setz Dich hin!
U.: Darf ich Musik anmachen?
S.: Das ist Deine Wohnung.
U.: Wohl wahr! Warum ich überhaupt frage? (in mich hineinmurmelnd) …verdammte gute Erziehung.
S.: Das habe ich gehört!
U.: Verzeihung… Quatsch! Na und?
S. (schulterzuckend): Hm.

Ich lege mein derzeitiges Lieblingsalbum von La Buena Vida aus dem Jahr 1994 auf. Anschließend nehme ich einen Schluck Tee, und lasse meinen Oberkörper auf dem Sofa zur Seite umkippen, die Füße bleiben jedoch weiterhin auf dem Boden.

S.: Mach es Dir ruhig richtig bequem, wie wir schon feststellten, wohnst Du ja hier.
U. (gähnend und die Füße hochlegend): Kann aber sein, dass ich dann einschlafe.
S. (streicht mir über den Kopf): Das solltest Du in Anbetracht Deiner Augenringe sowieso.
U.: Ja, aber vielleicht erklärst Du mir vorher noch, was Du eigentlich hier machst.
S.: Keine Sorge, ich werde noch da sein, wenn Du wieder aufwachst.
U.: Das hatte ich befürchtet.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wann veroeffentlichst du?
addictive stuff, mate :)

J

Sally Cinnamon hat gesagt…

*blush* Danke! Sobald RTL anruft, und mich für die Dialoge für GZSZ will... :-D