Freitag, 24. Juli 2009

Questing not coasting

Man hätte meinen sollen, dass es von meiner Seite aufgrund der aktuellen prekären Transportsituation in dieser wundervollen Stadt mehr Geschichten aus der S-Bahn geben würde (nach dem Prinzip mehr Menschen = mehr Geschichten), aber dieses ständige Eindringen wildfremder Leute in meine persönliche Distanzzone schürt in mir einen derartige Ekel, sowie die Angst vor Schweinegrippe und Taschendiebstahl, dass ich nicht mehr in der Lage bin, mich zu konzentrieren und aus dem Händewaschen auch nicht mehr rauskomme. Aufgrund meiner schier unglaublichen Intelligenz heißt das jedoch nicht, dass nicht trotzdem verschiedenste, mitschreibenswerte Gedanken durch meinen Kopf schießen. Ich bin dafür, dass endlich mal jemand den USB-Stick fürs Gehirn erfindet, um derlei Dinge zwischenspeichern zu können. Nähe ist ein zweischneidiges Schwert, denke ich, während ich zwischen Schönhauser Allee und Gesundbrunnen das typische FIB-Gefühl jedoch leider ohne die dazugehörige Musik und den Alkoholpegel habe: der Schweiß läuft mir den Körper runter und meine Sonnenbrille beschlägt, während ich versuche, nicht allzu angeekelt auszusehen, wenn ein nasser Arm den meinen berührt. Etikette ist mehr als nur ein Wort für mich. Apropos FIB: Das war ja früher auch so ein Pflichttermin, und die Tatsache, dass ich jetzt für 2 Jahre nicht mehr in Benicàssim war, bedeutet, dass ich dieses Kapitel für mich selbst als beendet betrachte. Dass dann gleich das Festivalgelände abbrennt und die Bühnen umfallen, kommt für mich einem Zeichen des Himmels gleich, und ist - wenn man es recht bedenkt - auch nur verständlich. Wie dem auch sei, endlich geht nun auch diese sehr lange Woche ihrem Ende entgegen. Wenn man schon kurz nach dem Aufstehen das Bedürfnis nach einem Gin Tonic verspürt, dann heißt das jedoch nicht zwingend, dass sich die düsteren Wolken eines drohenden Alkoholismus über einem zusammenziehen, sondern eher dass die Dinge dieses Wochenende mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit und geradezu mit Ansage aus dem Ruder laufen werden. Wer will es uns verübeln? Eben!

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