Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren lass die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten, voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin, und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.
Rainer Maria Rilke, 21.9.1902, Paris
Es ist unglaublich leicht, dieses Gedicht zu mögen. Vor allem heute.
Montag, 12. Oktober 2009
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
5 Kommentare:
du hast so recht!
Wie meistens eben. Auf manche Dinge ist halt Verlass... ^^
ich weiß das! ^^
"whisky und wodka" gesehen? :)
vgl. http://www.freitag.de/community/blogs/magda/herbsttag-rilke-verballhornt
Lohnt sich Whiskey und Wodka? Und Herrn Rilke veralbern? Ich halt´s nicht aus... ;-)
Kommentar veröffentlichen