Als ich ein Kind war, hatte ich meistens Schmerzen in den Kniekehlen, wenn ich wuchs. Ich war immer eines der größten Kinder in meiner Klasse und wuchs sehr schnell, meistens schubhaft und verbunden mit den besagten Schmerzen in den Kniekehlen. Wachsen tat weh und manchmal tut es das auch heute noch. Früher, weil es für die Knochen scheinbar zu schnell ging, heute, weil es gegen das Sicherheitsbedürfnis geht – jedenfalls gegen meins. Im Demian von Hesse ist dieser Punkt, wenn alles zusammenfällt sehr schön beschrieben. Wachsen scheint heute nur durch gelegentliche Dramen und Niederlagen möglich. Man eckt ständig irgendwo emotional an, die Vielzahl an Türen, durch die man scheinbar hindurchgehen könnte, macht es fast unmöglich eine auszuwählen, diese ständige Angst etwas zu verpassen, nimmt immer mehr Raum ein. Und dann das: Wahrscheinlich spielt uns der Kopf einen Streich oder das, was wir Herz nennen, führt uns hinters Licht, denn wie kann es sein, dass man etwas vermisst, das man nie wirklich besessen hat?
Freitag, 9. Oktober 2009
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2 Kommentare:
Darf ich dir als alte Frau mal etwas sagen, liebe Sally?!
Wenn ich eines bisher gelernt habe, dann, dass man in seinem Leben nichts verpasst!!! Es ist wirklich ein Irrtum, wenn man denkt, man hätte zu irgendeinem Zeitpunkt eine andere Wahl treffen wollen, sollen oder müssen. Nein. Alles ist gut so, wie es gekommen ist und darum kannst du dich eigentlich auch zurück lehnen und dich darauf freuen, was noch kommen wird, denn auch das wird gut werden. Ganz sicher. Versprochen!
Herzlichen Dank, aber bei allem gebührenden Respekt vor dem Alter...
Ich weiß nicht, ob das mit dem Zurücklehnen so einfach ist. Sollte es vielleicht? Ich denke aber schon, dass man ab und an die falsche Wahl trifft. Und das wird dann reflektiert, denn angeblich sind Fehler ja der beste Weg, etwas zu lernen. Nichtsdestotrotz spreche ich vielen von uns aber eine gewisse Lernfähigkeit ab. Ich sage "uns", um nicht zu sagen "mir". ;-)
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