Man erinnert sich. Man blickt zurück. Jahrestage. 2009: ein Jahr voller Jahrestage. Jedes Jahr ist voller Jahrestage, aber man nimmt dieselben ernster, wenn sie rund sind, oder das erste Mal auftauchen. Zeitreisen sind anstrengend, weniger für den Körper als für die Seele, emotionaler Hangover vorprogrammiert. 10 Jahre sind eine lange Zeit. Auf den Fotos von einst sehen wir erstaunlicherweise schlechter aus als heute, leider wird das in 10 Jahren nicht mehr so sein, aber vielleicht ist das auch nur eine Frage der vorherrschenden Mode, wer weiß? Außerdem stellen wir fest, dass wir wirklich nur in unseren Köpfen "cool" wirkten, das tut ein bisschen weh, erklärt aber im Nachhinein so einiges.
In illustrer (wenn auch leider nicht ganz vollständiger) Runde begaben wir uns am vergangenen Wochenende in ein Brandenburgisches Postkartenidyll aus einer Zeit, in der man Fotos noch anfassen konnte, die Renten sicher waren, eine Kugel Eis 50 Pfennige und das halbe Eisbein keine 10 Mark kostete und Spaßbäder eine gute Investition schienen, um unserer vor 10 Jahren begonnenen Studienzeit zu gedenken. Dass uns das ZDF mit einem Udo Jürgens Special beglückte und ich mich generell bei der Auswahl der Musik halb-diktatorisch durchsetzen konnte, gab Anlass für gelegentlich leicht unzufriedenes Murren, spann aber gleichzeitig den mehr als passenden Soundtrack, wenn auch nicht unseres Lebens, dann doch immerhin dieses Wochenendes am See. Die Wagemutigen von uns begaben sich dann auch todesmutig in einer Nussschale in die tosenden Fluten des Teupitzer Sees, nur um eklatante Textsicherheitsschwächen bei Seemannsliedern zu offenbaren, und gleichzeitig doch auch deutlich zu machen, dass man sowohl in Oxford als auch in Cambridge froh über solch ambitionierte Ruderer wie uns gewesen wäre.
Vieles ist heute anders als "damals". Man wohnt nicht mehr nebeneinander oder wenigstens im gleichen Land, war auch schon mal trinkfester, dafür irgendwie idealistisch und weniger zynisch, spielte Brettspiele statt Facebook-Updates, trug Pony, hatte Zwangshandlungen die liebenswert und nicht anstrengend waren, Träume, deren Erfüllung irgendwie möglicher erschien und plante mit Jobs, die die Welt verändern sollten. Aber unter der etwas härteren Oberfläche von jetzt ist doch vieles wie zuvor, und das gibt in Momenten der allgegenwärtigen, großen Unverbindlichkeit so etwas wie Halt. Das Leben ist eben nicht wie auf der Rudermaschine. Man kämpft nämlich immer auch gegen die Gezeiten, das Schilf, den Schlamm und allem voran das eigene Unvermögen. Gut zu wissen, dass man nicht allein im Boot sitzt. Auf die nächsten 10! …oder eben bis spätestens Silvester!
In illustrer (wenn auch leider nicht ganz vollständiger) Runde begaben wir uns am vergangenen Wochenende in ein Brandenburgisches Postkartenidyll aus einer Zeit, in der man Fotos noch anfassen konnte, die Renten sicher waren, eine Kugel Eis 50 Pfennige und das halbe Eisbein keine 10 Mark kostete und Spaßbäder eine gute Investition schienen, um unserer vor 10 Jahren begonnenen Studienzeit zu gedenken. Dass uns das ZDF mit einem Udo Jürgens Special beglückte und ich mich generell bei der Auswahl der Musik halb-diktatorisch durchsetzen konnte, gab Anlass für gelegentlich leicht unzufriedenes Murren, spann aber gleichzeitig den mehr als passenden Soundtrack, wenn auch nicht unseres Lebens, dann doch immerhin dieses Wochenendes am See. Die Wagemutigen von uns begaben sich dann auch todesmutig in einer Nussschale in die tosenden Fluten des Teupitzer Sees, nur um eklatante Textsicherheitsschwächen bei Seemannsliedern zu offenbaren, und gleichzeitig doch auch deutlich zu machen, dass man sowohl in Oxford als auch in Cambridge froh über solch ambitionierte Ruderer wie uns gewesen wäre.
Vieles ist heute anders als "damals". Man wohnt nicht mehr nebeneinander oder wenigstens im gleichen Land, war auch schon mal trinkfester, dafür irgendwie idealistisch und weniger zynisch, spielte Brettspiele statt Facebook-Updates, trug Pony, hatte Zwangshandlungen die liebenswert und nicht anstrengend waren, Träume, deren Erfüllung irgendwie möglicher erschien und plante mit Jobs, die die Welt verändern sollten. Aber unter der etwas härteren Oberfläche von jetzt ist doch vieles wie zuvor, und das gibt in Momenten der allgegenwärtigen, großen Unverbindlichkeit so etwas wie Halt. Das Leben ist eben nicht wie auf der Rudermaschine. Man kämpft nämlich immer auch gegen die Gezeiten, das Schilf, den Schlamm und allem voran das eigene Unvermögen. Gut zu wissen, dass man nicht allein im Boot sitzt. Auf die nächsten 10! …oder eben bis spätestens Silvester!
6 Kommentare:
Ach, das klingt doch toll! Nur wann ist unser Jahrestag? ;)
Irgendwann im Frühjahr, und den sollten wir standesgemäß in Barcelona begehen; Bier aus Dosen am Strand am besten, Tapas und abends dann ins Razzmatazz. Au ja!
version en español ya!!!!!
Au ja!!! Anfang März war's. Ich war 16 und sie 31 und über Liebe wußte ich nicht viel. Sie wußte alles, und sie ließ mich spüren, ich war kein Kind mehr, und es war (fast) Sommer.
Was ein Tag im Büro anrichten kann. Erschütternd!
Nach BCN sollten wir kommendes Frühjahr trotzdem mal fahren, da ist es immer schön ehe die ganzen Touristen einfallen. Mal auf die Hand geschrieben...
...y Aitor, APRENDE ALEMAN!! :-D
Aitor, APRENDE ALEMAN!! genau! :-D
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