Montag, 22. Juni 2009

When it´s all good keep things close at hand.

Wer ein aufmerksamer Beobachter ist, dem das große Glück zuteil wird, einmal im Rahmen seiner Freizeitgestaltung nach Madrid zu fliegen, der wird schon beim Einchecken auf dem Heimatflughafen feststellen, dass das Flughafenkürzel der spanischen Hauptstadt MAD ist. Spätestens zum Zeitpunkt der Heimreise weiß man dann auch, dass das nicht allein den offensichtlichen Gründen (für die Langsamen: dem Namen der Stadt und so) geschuldet ist.

Man kann wohl ohne jeden Zweifel sagen, dass es sich bei Madrid um meine erste große Liebe handelt. Im Gegensatz zur Mehrzahl meiner sentimentalen Verwirrungen der letzten 10 Jahre ist mir in diesem Fall jederzeit deutlich bewusst, weshalb das gut und richtig ist, und im Grunde genauso sein muss.

Wir kommen am Freitag Abend gegen 9 in der Capital an. Der spanische Sommer hat schon mit all seiner Härte zugeschlagen, aber der von Goya so oft malerisch festgehaltene Himmel von Madrid entschädigt uns für das buchstäbliche Zerfließen am Gepäckband, die ausgesuchte Unhöflichkeit einiger Spanier und so Einiges andere. Noch mehr entschädigt nur die ausgesprochen gute Gesellschaft. Wahrscheinlich ist es ein ungeschriebenes Gesetz, dass sich alles im Leben in Phasen anordnet: Manchmal spuckt uns das Schicksal (insofern es so etwas gibt) direkt ins Gesicht, und manchmal küsste es uns auf den Mund, und nimmt dabei unseren Kopf sanft in seine Hände. Neuerdings ganz allgemein und an jenem Wochenende ganz speziell ist Letzteres ganz eindeutig der Fall. An einem der für mich bedeutsamsten Orte dieser Welt finden ein paar der wichtigsten Menschen meines Lebens zusammen; ein Rädchen greift ins andere, und ohne jeden Zweifel oder Spickzettel weiß ich wieder, wie man das Wort GLÜCK buchstabiert. Die Gespräche fließen mindestens genauso schnell wie die Getränke, und als Geräuschkulisse brauchen wir nur unser eigenes Gelächter. Abstraktionsvermögen scheint der Schlüssel des Erfolges im Wahlpflichtfach Absurdität zu sein. Wir bekommen alle eine 1, was aber zu erwarten war. In kleinen, verrauchten Kellerbars stehen sich zum wiederholten Mal Vergangenheit und Gegenwart gegenüber, selten zuvor scheinen sie jedoch so viel Gefallen aneinander gefunden zu haben. Menschen, die vor einigen Jahren unsere Leben bevölkerten, haben in der Folge interessante Gaststarauftritte in der aktuellen Staffel. Manchmal passt einfach alles zusammen. Zeit ist natürlich relativ; aber kann sie auch gleichzeitig schnell und langsam fließen? Wer weiß, aber so viel ist sicher: Als wir schließlich 56 Stunden nach der Abreise wieder in Schönefeld stehen, und sich die Warterei auf die Koffer seit über 2 Stunden hinzieht, sind wir einstimmig der Ansicht, dass es uns eine Ehre und Freude, und in diesem Fall zum Ende hin noch nicht einmal zu viel war.

5 Kommentare:

Polly Pocket hat gesagt…

Amen!

Und wie könnte ich jemals zu viel von dir haben?!

Uns bleibt immer noch Madrid...

frau stoeckel hat gesagt…

und jetzt habe ich fast weinen müssen... seufz. auf viele weitere limowochenenden!

matamala hat gesagt…

joder!

mas comentarios en un mes que en marzahn en un año!!!

no entiendo nada! ¿para cuando una version en "cristiano"

y no me refiero a Cristiano Ronaldo.

Sally Cinnamon hat gesagt…

Escribe en alemán! O sube fotos de Cristiano Ronaldo! ;-)

Fair Gaessler hat gesagt…

ach ja ... seufz ... wenn es so etwas wie schicksal gibt, dann meinte es dieses nun wirklich ausgesprochen gut mit uns als es die Gruppe zusammenfuehrte!

Schoen, dass nun auch dieses lustige codewort, dass man immer eingeben muss ellities ist, das ist ja fast Elite!